Werteerklärung: Herzstück der Patientenverfügung
Eine Werteerklärung hält fest, was Ihnen im Leben wichtig ist. So wissen Ärztinnen und Ärzte im Falle Ihrer Urteilsunfähigkeit, wie Sie behandelt werden möchten – das entlastet auch Ihre Angehörigen.
Eine Patientenverfügung regelt medizinische Massnahmen, wenn Sie selbst nicht mehr urteilsfähig sind. Doch auch wenn einzelne Behandlungen im Dokument angekreuzt oder ausgeschlossen sind, bleibt für Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und Angehörige oft die entscheidende Frage offen: «Was hätte die betroffene Person gewollt?»
Hier hilft die Werteerklärung. Darin beschreiben Sie in Ihren eigenen Worten Ihre persönlichen Überzeugungen, Haltungen und Wertvorstellungen, die Ihrem Leben Sinn geben. So wird deutlich, was Ihnen im Leben wichtig ist, wie Sie mit schwierigen Situationen umgehen möchten und welche Grundsätze Sie in Ihrer Behandlung gewahrt wissen wollen. Sie geben Ihrer Stimme Gewicht, auch wenn Sie selbst nicht mehr sprechen können.
Eine Werteerklärung ist deshalb mehr als eine Liste medizinischer Optionen. Sie ist ein persönliches Leitbild. Gerade in Situationen, die in Formularen nicht exakt abgebildet werden können, dient sie als Orientierung für Entscheidungen. Sie entlastet Angehörige, weil diese im Ernstfall nicht raten müssen, sondern sich auf Ihre klar formulierte Haltung stützen können. Gleichzeitig gibt sie dem medizinischen Personal die Sicherheit, im Einklang mit Ihrer Persönlichkeit und Ihren Überzeugungen zu handeln.
So klappt der Einstieg in Ihre Werteerklärung
Der Einstieg in eine Werteerklärung gelingt oft leichter, wenn Sie zunächst festhalten, was Ihr Leben für Sie persönlich wertvoll macht: vielleicht die Nähe zu bestimmten Menschen, geistige Klarheit, das Gefühl, gebraucht zu werden, oder die Möglichkeit, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Ebenso hilfreich ist es, über grundlegende Einstellungen nachzudenken – etwa zu Würde, Selbstbestimmung oder Spiritualität.
Sorgen Sie für den Ernstfall vor: der Docupass ist die anerkannte Gesamtlösung für die persönliche Vorsorge.
Zum DocupassAustausch mit Bezugspersonen hilft
Diese Überlegungen müssen nicht allein stattfinden. Gespräche innerhalb der Familie, mit engen Freunden oder einer Vertrauensperson können helfen, die eigenen Gedanken zu ordnen und unterschiedliche Sichtweisen einzubeziehen. Wichtig ist, dass Sie sich dafür Zeit nehmen. Die besprochenen Inhalte müssen nicht sofort schriftlich festgehalten werden. Oft ist es wertvoll, das Gehörte und Gesagte erst einmal nachklingen zu lassen, bevor Sie es endgültig formulieren.
Auch Gespräche mit weiteren Personen können helfen, die eigenen Werte klar und verständlich zu formulieren, zum Beispiel mit der Hausärztin oder dem Hausarzt, mit Fachpersonen aus der Palliative Care oder mit speziell geschulten Beratungsstellen für Patientenverfügungen, wie von Pro Senectute.
Wichtig ist nicht die Länge des Textes, sondern die Eindeutigkeit. Eine kurze, aber persönliche Formulierung, die Ihre Grundhaltung unmissverständlich wiedergibt, kann im Ernstfall den entscheidenden Unterschied machen für Sie, Ihre Angehörigen und das Behandlungsteam.